Diese Frage steht immer wieder im Raum - vorallem, wenn sich jemand während der Übungen sehr gut gefühlt hat und dann in den nachfolgenden Tagen alte Symptome, unangenehme Gefühle aufkommen. Hätte ich etwas anders machen sollen? Wirkt es überhaupt? Ist das "normal"? Solche Fragen höre oder lese ich immer wieder - und sie haben mich vergangene Woche selbst ereilt, im 10. Jahr Praxis.
Was ich beobachtet habe, seit ich Kurse und Einzelsitzungen gebe:
Also es gibt kein "normal". Vielleicht findest Du Dich in einem dieser Beobachtungen wieder? Wenn Du andere Erfahrungen hast, freut es mich, wenn Du dies mitteilst. Ich plane bewusst viele Pausen ein in TRE Seminaren, mache darauf aufmerksam, diese und den Tag danach wirklich für die Integration zu nutzen und sich die Zeit nicht wie gewohnt eng zu verplanen. Sollte ich mich deswegen nun nur kürzer zittern lassen?? Probiere, ob das etwas verändert. Meiner Erfahrung nach ist es wichtig, von Herzen zu verstehen, dass dies ein lebendiger, spiraliger Prozess ist und nicht gradlinig. Heilungswege laufen so. In anderen Worten, ich vermute, es wird ähnlich sein. Meine persönliche Erfahrung ist, dass sich das Erstaunen, dass Symptome widerkehren legt oder kleiner wird. Ausnahmen bestätigen die Regel! Ich habe grad letzte Woche erlebt, dass die Symptome meines Sturzes im Mai genau wieder da waren. 4 Tage dauerte es, dann waren Schwellung, Schmerzen und Unbeweglichkeit wirklich schlagartig weg. Ich hoffe, diese Beschreibung hilft und bringt etwas Licht hinein. Für alle Arten Unsicherheit in diesem Punkt, biete ich die kostenlose telefonische Nachbegleitung an.
0 Kommentare
Das 1. Mal Zittern/ TRE: häufig ist es erleichternd, entweder für´s Gefühl, oder den Körper, oder den Schlaf, etwas ist abgeschüttelt, manche sind fasziniert oder beeindruckt. So kann / "soll" es weitergehen.
Du schaffst es, mehrfach diese Übungen in den Alltag einzubauen, was eine große Leistung ist, denn es ist nicht selbstverständlich, sich diese Zeit und diesen Raum zu nehmen. Es geht gut, Lebendigkeit steigt, es geht besser! Dann, nach Wochen oder Monaten TRE Praxis, dreht sich das Bild: starke Migräne ( "schon lang nicht mehr gehabt, ich war so froh, daß dies vorbei ist"), extrem nervige Schlaflosigkeit (mal ein großes Problem gewesen), Gelenk- oder Rückenschmerzen, "plötzlich" wieder da -- und viele bringen dies nicht in Verbindung mit Ihrem TRE Prozeß. Ich verstehe, es erscheint unerwartet. Hier ist mehr Aufklärung nötig und ich wiederhole mich: es ist öfters so, daß vorübergehend alte Symptome wiederkehren. Nicht irgendwelche, Deine, aus Deiner Geschichte. Es ist unangenehm, und dies wird anders, wenn Du es als "Genesungszeichen" einordnest. Nicht, um etwas "Positives" draus zu machen, sondern weil in allen Wegen Heilung zyklisch und nicht linear verläüft. Ob Du meditierst, Yoga oder Qi Gong praktizierst, eine energetische Massage erhälst oder Homöopathie - es kommen "alte", gewohnte, unangenehme Symptome auf, bevor sie gehen. Allermeist. Wie reagierst Du nun? Kurz gesagt: bitte weitergehen, nur anders (vorübergehend):
Rund um die Behandlung von Trauma und Stress wird derzeit viel über den Vagusnerv geschrieben. Da er vom Gesicht bis zur Blase Organe und Gewebe enerviert, kannst Du ihn an verschiedensten Stellen im Körper ansprechen und stimulieren. Im letzten blog habe ich die Möglichkeiten, TRE, Summen/ Singen, sowie bewusste kurze Kälteeinwirkung vorgestellt. Heute geht es um
Folge der Linie, die die Ohrmuschel vom Ohrinneren trennt. Hier liegen die Reflexpunkte der Wirbelsäule. Massiere auf diesem Rand von der Stelle oberhalb des Ohrläppchens (hier haben die Halswirbel ihre Entsprechung) bis nach oben bis unter die Falte des Ohrmuschelrandes ( hier haben Kreuzbein und Steißbein ihre Entsprechung ). Zuletzt massiere die ganze Oberfläche des Ohres behutsam. Dies alles kann Spaß machen, variiere den Druck mit Gefühl. Eigentlich können all diese Stellen weich sein wie beim Baby – wahrscheinlich ist es nicht mehr so, das ändert sich über Zeit und belebt und wärmt die ganze Gegend um das Ohr herum. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Dich dies Gähnen macht!
Wie zählst Du? Hier kommt ein einfacher Tipp: Unterteile jeden Finger in 5 Stellen, an denen Du ihn berührst. Du kann mit dem Zeigefinger den Daumen an 5 Stellen berühren und daraufhin mit dem Daumen die anderen Finger jeweils an 5 Stellen. So gehst Du durch jede Hand 2 Mal und addierst 8 dazu. Wie ist Deine Stimmung hinterher? Singen und summen erhöht wie auch TRE den Oxytocinspiegel. (Oxytocin ist unser Bindungshormon) Ich selbst habe das OM Singen in Zimbabwe gelernt, und starke Erfahrungen bei Krankheit sowie zur Reinigung gemacht: es erhöht die Schwingung, die Stimmung und klärt Geist und Herz.
Mitgefühl anderen gegenüber fällt vielen leichter als sich selbst gegenüber… deshalb beginnen wir mit den anderen zuerst. Erinnere Dich an die Kostbarkeit des Lebens und daran, dass wir uns auf natürliche Weise schützen, wenn wir es schwer haben. Bitte denke an jemanden, dem Du Liebe entgegen bringst, der Dir nah ist und dem Du fürsorglich Gutes wünschst. Nimm eine bequeme Haltung ein (Du kannst auch Liegen – wenn Du wach bleibst). Beginne, Deinen Einatem am Eingang der Nase zu spüren: genau da, wo er in die Nase fließt. Ausatmend denkst, flüsterst oder sprichst Du: Mögest Du frei sei von Leid und Schmerz, mögen Dein Schmerz und Kummer gelindert werden, mögest Du Liebe und Frieden erfahren. Du richtest Deine Aufmerksamkeit auf das Herz, das Wesen dieses Menschen. Das wiederhole bitte mehrere Male und lass dein Mitgefühl dabei stärker werden. Dann stelle Dir vor, dass dieser Mensch Dich anblickt, Deinen Schmerz und Kummer wirklich wahrnimmt und Dir nun diese Worte zuspricht: Mögest Du von Mitgefühl umfangen sein. Mögen Deinen Scherzen und Kämpfe gelindert werden, mögest Du Frieden erfahren. Daraufhin sprich zu Dir selbst: Möge ich frei sein Leid und Schmerz, möge ich Liebe und Frieden erfahren. Wiederhole dies mehrfach, lass es bei Dir ankommen mit aller Fürsorge, alles einschließend, was Dir auf dem Herz liegt – und atme sanft dabei. Welche dieser Möglichkeiten zieht Dich an, kannst Du Dir vorstellen, auszuprobieren? Ich bin neugierig zu hören, wie sie bei Dir wirken. Zur Massage: Du kannst natürlich auch Füße, Hände, Kopf etc massieren. Ich habe mich für das Ohr entschieden, weil es oft vernachlässigt (allenfalls akupunktiert) wird. Mögest Du Neugier, Gähnen, Berührung und Entspannung gewinnen! Die Symptome von langanhaltendem Stress sowie nach traumatischen Erfahrungen, seien sie selbst erlebt oder übernommen, finden sich meist in Magen/Darmerkrankungen, Entzündungsanfälligkeit und - häufigkeit, Beeinträchtigunen des Immunsystems, des Schlafs, der mentalen Verfassung (Wachheit?/ Offenheit?, Flexibiltät?) und den verschiedenen Stimmungen und Zuständen, die mit bekannter oder unbekannter Angst zu tun haben und zu Rückzug, Sucht oder Agressivität führen. In der Forschung und den Erkenntnissen zur Behandlung dieser Symptome spielt ein langer Nerv eine entscheidende Rolle: der Vagus. Er ist der 10. Hirnnerv und verbindet das Stammhirn mit fast sämtlichen Organen, sowie den Gesichtsmuskeln als auch der Kehle. 90% der Nervenfasern des Darmnervensystems kommunizieren zum Gehirn zurück via dem Vagus. Ist er zu sehr erregt oder fällt er aus, kommt es u.a. zu obigen Symptomen. (In der Medizin wird daran gearbeitet, Stimulation per „device“ in den Menschen einzubauen und damit vor allem Entzündungs - Erkrankungen zu kurieren…) In anderen Worten: Der Vagus spielt eine Schlüsselrolle für Dein Bauchgefühl, den Knoten/ die Freiheit in Deiner Kehle sowie in Deinem Lächeln! WIE KANN ICH DEN VAGUS NERV STIMULIEREN? Es gibt eine ganze Bandbreite von kurzen Übungen und Gewohnheiten, mit denen Du diesen Nerv stimulieren kannst. Einiges wird Dir bekannt vorkommen, denn sie werden seit langem in unterschiedlichsten Ansätzen gelehrt. Dass diese Ansätze alle diesen wandernden Nerv positiv beeinflussen, ist vielleicht neu. Ich liste hier die, mit denen ich selbst meist mehrjährige sehr gute Erfahrungen habe. TRE Kälte Summen, Singen OM – Singen, 108 Mal Yoga Loving kindness meditation: eine Meditation, um Mitgefühl für Dich, andere und die Umwelt zu entwickeln. Massage (Füße, Hände, barfuß gehen) 1: TRE nutzt den Zittermechanismus, mit dem das Nervensystem sich selbst regelt. Eine Einführung ist erforderlich. 2. Jede bewusste, kurze Kältewirkung stärkt den Vagus: Außerdem wird das Immunsystem, der Stoffwechsel, die Atmung angeregt, Schlaf verbessert, geht der Sympathikus herunter. Kaltes Gesichtsbad: für ca. 10 Atemzüge das Gesicht in kaltes Wasser halten. Dieses mehrfach (z.B. 5 Mal) wiederholen. Oder: kalte Dusche am Morgen: langsam von den Extremitäten beginnen. 3. Summen, Singen: Summe Dir selbst ein fürsorgliches Lied. Oder summe während Du gehst, wartest, Auto fährst. Um Schmerzen zu begegnen: summe so gezielt und sanft wie möglich in die Stellen, die schmerzen. Versuche so, mit den Schwingungen dies Gebiet zu erreichen. Es kann helfen, Deine Hand dazu zu nehmen: du legst Dir die Hand da auf und singst durch die Hand in die Stelle, die schmerzt. WAS ERREICHE ICH DAMIT? Gewohnheiten und Übungen, die den Vagus ansprechen, zielen darauf ab, ihn an - oder abzuregen. Physisch: Über längere Zeit angewendet reduziert dies Übererregung, Entzündung, Schmerz und Stimmungseinschränkungen wie Angst, Depression und Traumafolgestörungen, vertift die Atmung und bessert den Schlaf. Psychisch: wiederholte Praxis lässt Dich zu Deiner "besten FreundIn" werden. Alltäglich: Falls Du dann das Gesundheitswesen brauchst, gibt es Dir eine eigene Basis im Kontakt mit Medizin und Medizinern. WAS BRAUCHT ES DAZU? Die Bereitschaft, kontinuierlich einige Zeit am Tag für Deine Gesundheit einzusetzen, Deinen Körper und seine Reaktionen kennenzulernen. Selbsthilfeübungen sind wertvoll, gleichzeitig erinnere ich Dich, dass Du Deine Wege nicht allein gehen musst – in anderen Worten: nimm bitte immer wieder Unterstützung an – grad wenn es zunächst schwierig erscheint. Do not force yourself to heal!
Healing is always unforced. It happens when the conditions are right. When there is just enough love, attention, presence, slowness, trust. When you aren´t trying to heal. When you aren´t trying to awaken. When you are not "trying" at all. When you open your arms wide to the Now. Fall to the ground. Let yourself feel the rage, the grief, the loneliness. Let yourself feel worse, if you need to feel worse. Speak your raw truth. Upset some people, bring other´s closer. But don´t force yourself , my love. You have to let go the result, the agenda, the goal. And infuse your "unhealed" experience with love. Drench your pain, your sorrow, your longing with warm awareness. Saturate the moment with yourself. You have to create the conditions for healing but you cannot do it. Your ego will rebel at this news your heart will rejoice. Mysterious forces, ancient and unspeakable do the healing. You only have to get out of the way. „Perception is key“ and „Everything is in relationship every time“ .
So startete eine Kollegin in Lissabon ihre Präsentation. Mein erster Gedanke war: Ja! Das klingt nach schamanischem Wissen, der zweite: "Naja, ist das wirklich so?“ Wann sind wir in Beziehung – und wie fühle ich das? Im Mikrokosmus des physischen Körpers sind die verschiedenen Systeme miteinander in Beziehung: inzwischen spricht auch die Forschung von einem Bauchhirn, verspürt dieses Schreck, sendet es an´s Stammhirn Impulse, welche Hormone es braucht. Die Verbindung zwischen Hirn und Bauch reagiert sofort, prompt werden sie ausgeschüttet. Unsere Atmung und unser Herz sind eng miteinander verbunden. Darüber hinaus sind Vorstellungen und Emotionen mit dem physischen Körper verbunden: ich kann Qualitäten wie Liebe, Frieden, Dankbarkeit einatmen und damit meine Atmung sowie den Herzschlag beeinflussen. Anders herum: stelle ich mir Dinge angstvoll vor, kann Angst Realität werden und chemische Prozesse auslösen. Sind meine frühesten Erinnerungen von Unsicherheit und Bindungsangst überflutet, haben sie im ungünstigsten Fall Jahrzehnte später physische oder psychische Krankheit zur Folge ( siehe ACE Study) Die chinesische Medizin ordnet die 5 Elemente den verschiedenen Körpersystemen zu, die jeweils Organen zugeordnet sind. Diese alle kommunizieren unter einander, schwingen miteinander. Vieles von dem kann ich wahrnehmen und dadurch Beziehung erleben. Fühle ich Beziehung? Mal ja, mal nein.. Wie schnell bin ich durch einen berührende Begegnung tief in meinem Körper und damit in Resonanz und Beziehung, wie schnell kann alles parallel nebeneinander her zu laufen und ich bin vorübergehend dissoziiert. Heute fühle ich mich tief mit dem Meer verbunden und später kauf ich eine Plastiktüte.. Bin ich tief in Körperarbeit eingetaucht, präsent also, erlebe ich die inneren Beziehungen. Gebe ich TRE sitzungen, sehe und fühle ich den Reflex, sehe ich, wie Gelenke aufeinander reagieren, die HWS und LWS, sehe/spüre Deine und spüre meine Pulsation. Von Anfang an empfand ich das als Geschenk. Schaue ich tief in und auf den Ozean, spüre ich den Effekt, den diese Kraft auf meine Körper hat. Wir sind in Beziehung. Bei all diesen Beispielen gibt es Momente, die wir miteinander schwingen, eingebettet in gleichzeitiger Stille. Das verändert, erweitert, beglückt mich. Und dann? Daraus folgen Dankbarkeit und Verantwortung: Für die Gesundheit und das Wohlbefinden meines Körpers Für meine Interaktionen mit anderen Menschen sowie mit dem Element Wasser, der Natur, unserem Lebensraum. Wann und wo erlebst Du Beziehung? Innerhalb von Dir, mit anderen, mit dem, was größer ist als wir? Kommen wir aus erschreckenden, abhängigen, angstbesetzten Beziehungen, dauert es, sich wieder zu fühlen. In sorgsamen Schritten ist es möglich, Angst und Hindernisse sich lösen zu lassen. Die Geduld lohnt sich. „Der Körper kommuniziert mit sich selbst“ (David Berceli) Wir gehen aus dem Weg, wenn wir ihn lassen! Die Regeln, Zeiten, die Du in einer Einführung bekommst sind Parameter solange, bis Du flexibel Deinem eigenen Organismus folgen kannst: d.h. auf jeden Fall sind sie wichtig für Anfänger. Wenn Du alleine übst, halte Dich nach Teilnahme an einer Einführung bitte daran: nicht länger als 15 Minuten in die Hauptübung zu gehen, alle Vorübungen machen. Die Vorübungen sind wichtig für die Stimulation aller Psoasanteile. Jeder, der länger TRE macht, weiß, daß er auch ohne sie zum Zittern kommt. Das ist für manche verführerisch, aber nicht der einzige Punkt: Vorallem wenn Du sonst kein training machst, wird das Zittern bald nicht abwechslungsreich im Gang sein. Du bemerkst es erst an einer Art Langeweile, in der Du denkst, es passiert hier nichts, es wirkt bei Dir nicht. Schad. Ausnahmen: gehst Du eher sehr empfindsam oder zerbrechlich ins Üben, reduziere die Anzahl der Wiederholungen, oder wechsle die Vorübungen: heute diese 3 , morgen jene 3. Übst Du nicht alleine, sprich es mit Deiner Trainerin ab. Wer braucht (momentan!) keine Vorübungen: jemand der momentan völlig übererregt ist. Je mehr Du praktizierst, wächst Deine Erfahrung und Dein Bewußtsein für Deinen Körper. Dann wirst Du sehr einfach aus dem Organismus heraus fühlen: hier brauche ich länger als 15 Minuten, hier reicht es etc. Du wirst sehr flexibel und reagierst flexibel auf Deine Pulsation. Und darauf kommt es dann im Endeffekt an: "follow the body". BERÜHRUNG UND TRE - EINE EINLADUNGManchmal lade ich Kursteilnehmer ein, sich zu berühren - oder frage, ob sie Berührung zulassen. Warum? Meist geht es um Kontakt - aus ganz verschiedenen Gründen: 1. Manche fühlen nicht, daß ihr Körper sich unwillkürlich bewegt. Hier kann Berührung helfen, das zu erleben. Somatisches Bewußtsein wächst. 2. Manchmal bewirkt die Berührung, daß das Zittern sich ändert, eine neue Richtung nimmt. Aufmerksam, d.h. nicht pushend eingesetzt, kann es eine Einladung sein, die der Körper übernimmt oder nur vorübergehend annimmt. Es ist also eine "Intervention". 3. Manchmal geht der Konttakt zum unteren Körper, vor allem den Füßen verloren. Berühre ich als Begleiterin die Füße, oder gebe ihnen sogar etwas meines Gewichts, reagieren die meisten mit neuen Bewegungen und Erleichterung. Manche im Gegenteil stimmen erst zu, und lehnen dann ab. Es ist ihnen zu viel. Ich beende die Berührung. Schlußfolgerung: dies ist eine Einladung, Dich "anders" zu erfahren. Natürlich spielt die Qualität der Berührung, die Geschwindigkeit, die Wärme und die Präsenz entscheidend hinein. Absichtlslos sollte sie sein. Das ist Übungssache und Erfahrungswissen. Berührst Du dich selbst, ist es noch einmal anders. In der TRE Hauptübung bist Du neugierig, wie der Reflex läuft. Sind Arme und Hände am "Tun", kannst Du sie nicht dem Prozeß überlassen. Innerhalb dieser Grenze kann Berührung aber sehr wirkungsvoll sein. Probiere aus. Die Absicht rauslassen ist dann die Kunst. "MEIN KOERPER MACHT DAS JEDEN TAG...IST DAS DASGLEICHE?" "Ich kann viel aushalten" stellte er sich vor. "Sehr viel." Akute Symptome habe er nicht. Ich begann von den Veränderungen des Nervensystems zu erzählen, die bei Stress und Trauma ausgelöst werden - und von der Rolle des Zitterns. Es gleicht das Nervensystem aus... bringt Bewegungen zu Ende... und und und. In der Pause erzählte mir dieser Teilnehmer fast schüchtern, sein Körper mache das jeden Tag von selbst, oft mehrmals - ob ich glaube, daß das dasgleiche sei. Wir verbrachten 2.5 Tage miteinander, in der Abschlussrunde bedankte er sich strahlend "für das Geschenk" - sein Gesicht erhellte wirklich den Raum. Dankbar sei er, daß sein Körper dies für ihn tue, dass er es einladen könne und am allerwichtigsten: daß er es nicht mehr verstecken müsse. Seine Einstellung hatte sich von Befürchtung zu Freude gewandelt. Er arbeitet mit Geflüchteten. Er hat selbst Krieg überlebt. TRAUMA IST PHYSIOLOGISCH, dh. verändert das Nervensystem Zunächst eine Erfahrung aus der Praxis:
Kate (Name geändert) kommt auf Empfehlung der Physiotherapeutin: sie kennt schon lange Herzrhythmusstörungen, Reflux, Magenkrämpfe, Augenzittern, Schlafprobleme sind dazu gekommen. Ihr ist letztlich 2 Mal kurz schwindlig geworden. Sie berichtet von mehreren schweren Traumen in Kindheit und Ehe, ihr Körper hat schon früher mit Zittern reagiert, was sie aber nicht verstand. Vor dem ersten Mal TRE ist sie aufgeregt. Wir verabreden 5 Sitzungen, zwischen denen sie selbst übt. Nach dem ersten Mal empfindet sie Ruhe, zwischen dem 2. und 3. Termin gibt es starke Herzrhythmusstörungen und die besorgte Frage, ob wir weiter machen sollen. Wir einigen uns, es zu mit vielen Pausen zu versuchen: sie lernt kennen, wie es sich auswirkt, immer wieder Pausen einzulegen und nur sehr kurz zu zittern. Zwischendurch erzählt sie Belastendes. Nach dem 3. Mal haben sich die Magen krämpfe deutlich verringert, die Augen sind ruhig. Sie setzt sich in ihren Beziehungen für sich ein und sagt: "ich habe mehr Lust und eine andere Perspektive bekommen." Nach dem 4. Mal gibt es keine Magenkrämpfe, das Herz ist nur vereinzelt und kurz unrhythmisch. Der Vagus Nerv verbindet Gehirn und fast sämtliche Organe: Augen, Herz, Magen, Darm (also auch die obigen Symptome) liegen in seinem Bereich. Das Zittern entspannt ihn und löst offensichtlich Erstarrungs symptome. Wollen wir Stress regulieren, braucht es einen starken Vagus Nerv. Nichts gegen Pillen, sie können extrem wichtig sein und es beruhigt, vorher zu wissen, hiermit senke ich Fieber, läßt Entzündung oder Schwellung nach etc.
Im Westen sind wir es zutiefst gewohnt, Heilung /Verbesserung so linear anzusehen. Wenn...dann... Kommt jemand neu zum TRE, so auch, weil er die Gleichgültigkeit, die Aggression, die Schlafstörungen beeinflussen will, der Erschöpfung vorbeugen möchte. Herzlich willkommen. Ich mache keine Versprechungen,, mit Sicherheit weiß ich "nur": über die Zeit stellt sich tiefe Lebendigkeit ein. Und die Erfahrung zeigt, recht früh berichten Teilnehmerinnen von mehr Klarheit/ Freiheit im Kopf, verbessertem Schlaf etc. Dann beginnt also der neue Teilnehmer diese Reise, löst, was festgehalten war, von dem er vielleicht gar nicht wußte, daß es da war und beginnt sich mehr zu fühlen. Was kann er kontrollieren oder vorher wissen? Wie oft und wie lange er das macht. Der Rest ist: sich dem Körper heute überlassen und im besten Fall willkommen heißen, was da ist. Meine Beobachtung in den vergangenen 8 Jahren ist: einige sind anfangs hinterher (oder kurz hinterher) entspannt und sehr müde, andere entspannt und wach. Nach einigen Wochen oder Monaten dreht es sich genau um. Bitte, wenn möglich, bleib wach für Deine Wahrnehmung: wie reagiere ich heute? -und ziehe keine Schlüsse draus. Bemerkst Du, dass Du die TRE wie eine Pille einsetzt, nach dem Motto: danach sollte ich doch... oder es war doch immer so und deswegen war das so toll... Gut!! Du bemerkst, Du bist grad mit Deinem Willen unterwegs. Bingo. Weiteratmen, weiter zittern und sich trauen, körperlich zu sein: empfinde ich die Bewegungen?, wo gehen sie hin, wie ist es grad im Raum, mein gefühlter Kontakt zum Untergrund.... Dann machst Du Dir drei Geschenke: Du erlebst Neues (Kleinigkeiten scheinbar) Du lässt die Wertung und Erwartung heraus. Du kommst bzw. bist in Deinem Körper. Alle drei Punkte waren während Schock oder Trauma nicht möglich! Sein erster Impuls war: nein, ich mache eine Pause mit TRE und komme nicht. Seine Stimmung gereizt, enttäuscht, denn so hatte er sich das nicht vorgestellt.
Was kannst Du tun bei Schmerzen? Ich schlage 3 Schritte vor, die alle vielleicht etwas Übung brauchen, allermeist dafür sehr effektiv sind:
Ich wünsche Dir Mut, die Botschaften, auch wenn sie schmerzhaft sind, Deines Körpers zu beantworten, indem Du sie (Dich) berührst. Und wie nebenbei stärkst Du dabei Dein SELBST Vertrauen! |
|